Staatsbesuch

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht den Hafen Kuryk

Eduard Kinsbruner
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht den Hafen Kuryk
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht den Hafen Kuryk

Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der zu einem Staatsbesuch in Kasachstan eingetroffen ist, hat am Mittwoch das Gebiet Mangystau besucht. Er besichtigte den Hafen von Kuryk und machte sich mit den kasachischen Transport- und Logistikprojekten im Rahmen des „Mittleren Korridors“ vertraut. Die deutsche Delegation machte einen Rundgang durch das Hafengebiet und informierte sich über die Arbeiten zum Ausbau der Infrastruktur und zur Erhöhung der Umschlagkapazität.

Der kasachische Premier-Minister Alikhan Smailow, der die deutschen Gäste über die Projekte informierte, unterstrich, Aktau und Kuryk am Kaspischen Meer sowie der Trockenhafen Khorgos an der chinesischen Grenze hätten die globale Integration Kasachstans gefördert und seinen Status als wichtiges eurasisches Transitland gefestigt. Mehr als 80 % der Waren aus China und Zentralasien nach Europa werden über Kasachstan transportiert.

Dank gemeinsamer Anstrengungen hat sich die Transitzeit für Lieferungen von China nach Europa fast halbiert: von 53 Tagen auf 19-23 Tage. Das nächste Ziel ist die Transitzeit zwischen 14-18 Tage bis zum Ende dieses Jahres zu schaffen.

„Dabei wurde die Transitzeit durch Kasachstan von 12 auf 6 Tage halbiert, und wir wollen sie bis Ende des Jahres auf 5 Tage reduzieren“, sagte Smailow.

Die Transkaspische Internationale Transportroute, die auch als „Mittlerer Korridor“ bekannt ist, ist die kürzeste Route für Lieferungen aus Zentral- und Ostasien nach Europa – spielt eine immer wichtigere Rolle auf der kontinentalen Handelskarte.

Allein seit Anfang 2022 hat sich der Frachtverkehr durch den kaspischen Korridor nach Deutschland und in die EU-Länder fast verdreifacht.

Eines seiner wichtigsten Ziele ist die multimodale Route von China und Zentralasien nach Europa zum deutschen Eisenbahnhafen Sassnitz/Mukran. Auch die Häfen Duisburg und Hamburg haben sich zu Drehscheiben entlang der Neuen Seidenstraße entwickelt.

Im Hafen von Aktau ist bis 2025 ein Container-Hub geplant, der das Verkehrsaufkommen von 40.000 auf 215.000 TEU pro Jahr steigern soll.

Darüber hinaus ist der Bau eines Transport- und Logistikzentrums und eines Terminals für Getreide, Flüssiggüter und andere Massengüter geplant. Dadurch wird sich die Umschlagskapazität der kasachischen Häfen auf 30 Millionen Tonnen erhöhen (+10 Millionen Tonnen).

Der Hafen Kuryk liegt an der Ostküste des Kaspischen Meeres, südlich des Handelshafens Aktau. Die Produktionskapazität beträgt 6 Millionen Tonnen pro Jahr. Über den Fährkomplex Kuryk werden kasachisches Getreide, Kohle, Erdölprodukte, Düngemittel, Chemikalien sowie Transitladungen exportiert.

Eine Reihe großer deutscher Transport- und Logistikunternehmen ist an der Beförderung von Gütern über den Mittleren Korridor interessiert und haben Möglichkeiten für eine deutsche Beteiligung an Projekten zum Ausbau und zur Entwicklung der Infrastruktur kasachischer Häfen erörtert.

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