29. Sitzung des Berliner Eurasischen Klubs

Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft

Berliner Eurasischer Klub - 29. Sitzung - Fragen der Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft

Rund 50 Vertreter von Regierungs- und Geschäftskreisen Kasachstans und Deutschlands beteiligten sich an der Diskussion im Videokonferenzmodus, darunter der Botschafter der Republik Kasachstan in Deutschland Dauren Karipov, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan Tilo Klinner, die Leiter führender deutscher Unternehmen im Agrarsektor, Vertreter des Bundes- und Branchenverbände u.a.

Im Rahmen der 29. Sitzung des Berliner Eurasischen Klubs, einer der wichtigsten kasachisch-deutschen Dialogplattformen für Handels-, Wirtschafts- und Investitionszusammenarbeit, wurden heute Fragen der Entwicklung der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft und neue Möglichkeiten zur Gewinnung deutscher Investitionen in den Agrarsektor Kasachstans behandelt. Die Veranstaltung wurde von der Botschaft der Republik Kasachstan in Deutschland, dem Investitionsausschuss des Außenministeriums der Republik Kasachstan in Zusammenarbeit mit dem Ostausschuss der deutschen Wirtschaft (OAOEV e.V.) im Online-Format organisiert. Angesichts der aktuellen Situation widmete sich das Treffen des Berliner Eurasischen Klubs auch den Bemühungen der beiden Länder, die negativen wirtschaftlichen Folgen der mit der Covid-19-Pandemie verbundenen Krise zu minimieren, das Unternehmertum zu unterstützen und neue Maßnahmen im Kontext der wirtschaftlichen Erholung nach der Krise zu entwickeln.

An der Eröffnung der Sitzung nahmen der Vize-Premierminister der Republik Kasachstan Roman Sklyar, der parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Uwe Feiler, OAOEV-Vorsitzender Oliver Hermes, der stellvertretende Außenminister der Republik Kasachstan Almas Aidarov und der Vize-Minister für Landwirtschaft der Republik Kasachstan Nurbek Dairbekov teil. Die thematischen Vorträge wurden auch vom Vorstandsvorsitzenden der Nationalen Holding „KazAgro“ Yerbol Karashukeyev, Geschäftsführer von John Deere International Dirk Stratmann, Leiter des Deutsch-Kasachischen Agrarpolitischen Dialogs Alexander Barnewitz gehalten.

Berliner Eurasischer Klub - 29. Sitzung - Fragen der Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft

In seiner Eröffnungsrede stellte R. Sklyar, der auch die Regierungsarbeitsgruppe für die Zusammenarbeit mit deutschen Investoren leitet, die Initiativen des Präsidenten der Republik Kasachstan Kassym-Shomart Tokajew vor, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und soziale Unterstützung für die Bevölkerung des Landes in der Corona-Zeit zu sichern.

In diesem Zusammenhang betonte R.Sklyar, dass die Entwicklung des agrarindustriellen Komplexes einer der vorrangigen Bereiche für die Gewinnung ausländischer Investitionen in die kasachische Wirtschaft ist. Insbesondere machte er auf die Aussichten für die Entwicklung der Tierproduktion aufmerksam, nämlich die Produktion von Hammel, Geflügelfleisch, Lammfleisch und die Förderung des Exports von Tierprodukten. Nachdem die Teilnehmer über die Pläne der kasachischen Regierung informiert wurden, in den nächsten 10 Jahren weitere 50 Millionen Hektar Weideland einzuführen, lud R.Sklyar potenzielle deutsche Partner zur Umsetzung gemeinsamer Projekte ein.

Gleichzeitig präsentierte U.Feiler Deutschlands Pläne zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie im Rahmen der sechsmonatigen Präsidentschaft im EU-Rat, die am 1. Juli 2020 beginnt. Zu den deutschen Prioritäten zählen unter anderem die Umsetzung der Strategie des Europäischen Green Deal, die schrittweise Umsetzung der Digitalisierung und die Annahme von Finanzpaketen zur Unterstützung der europäischen Volkswirtschaften.

Der deutsche Politiker schätze das Entwicklungstempo des kasachischen agrarindustriellen Komplexes und die Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse positiv ein. Dies soll seiner Meinung nach eine hohe Investitionsattraktivität schafften sowohl für die Aufrechterhaltung der strategischen Kooperation zwischen den Regierungen der Republik Kasachstan und der Bundesrepublik Deutschland während der Krise, als auch für deutsche Geschäftskreise, die an der Erhaltung und Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Segmente Kasachstans interessiert sind.

Der stellvertretende Außenminister der Republik Kasachstan A.Aidarov betonte seinerseits das Engagement Kasachstans bei der Stärkung der globalen Ernährungssicherheit und wies auf die wichtige Rolle des Agrarsektors als potenziellen Katalysator für Wirtschaftswachstum und soziales Wohlergehen hin, wie in Kasachstan, wo der Agrarsektor für fast die Hälfte der Bevölkerung die Haupteinnahmequelle darstellt, und auch in Deutschland, dessen Hälfte des Territoriums von landwirtschaftlichen Betrieben genutzt wird.

Während der Podiumsdiskussion fand ein produktiver Meinungsaustausch zur Lösung aktueller Probleme im Bereich der Gewinnung von Investitionen in den Agrarsektor statt. Es wurden ebenfalls gemeinsame Schritte zur Verbesserung der Zusammenarbeit auf der Ebene der Regionen Kasachstans und der Bundesländer, in denen die größten und erfolgreichsten landwirtschaftlichen Betriebe tätig sind, besprochen. Darüber hinaus einigten sich die Teilnehmer der Online-BEK-Sitzung darauf, die gemeinsamen Maßnahmen zur Minimierung der negativen Auswirkungen der Pandemie auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kasachstan und Deutschland weiter zu koordinieren.

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