AustauschEUKooperation

Kasachstan erhält UN-Regionalzentrum für nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs)

Astana/Berlin, 5. März 2025 – Kasachstans Bedeutung als wichtige Mittelmacht und Brückenbauer nimmt weiter zu. Die UN-Generalversammlung hat auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig eine Resolution zur Einrichtung des UN-Regionalzentrums für nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) für Zentralasien und Afghanistan angenommen. 152 UN-Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland und die Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten unterstützten die Resolution als Mitunterzeichner und setzen damit großes Vertrauen in Kasachstan. Sitz des UN-Regionalzentrums für nachhaltige Entwicklungsziele wird die ehemalige kasachische Hauptstadt Almaty, die bereits Sitz von 18 weiteren internationalen und UN-Agenturen ist.


Angesichts der aktuellen Weltlage und tiefer Spannungslinien innerhalb der Vereinten Nationen, ist die mit großer internationaler Mehrheit getroffene Entscheidung, ein weiteres UN-Zentrum in Almaty zu eröffnen, ein wichtiges und historisches Ereignis. Es unterstreicht das Vertrauen der internationalen Staatengemeinschaft in das neuntgrößte Land der Welt und Kasachstans Rolle als wichtige Mittelmacht sowie stabilisierender Brückenbauer zwischen den Staaten.


Als größte Volkswirtschaft Zentralasiens ist Kasachstan bestrebt, die regionale Zusammenarbeit zu stärken und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Wirtschaftswachstum Afghanistans – die Stabilität und der Wohlstand dieses Landes sind unmittelbar mit der Sicherheit und dem Wohlergehen Zentralasiens verbunden.


Das neue UN-Zentrum in Almaty soll als wichtige Plattform für die Koordinierung internationaler und regionaler Bemühungen, den Austausch bewährter Verfahren, die Bereitstellung technischer Hilfe und die Durchführung gemeinsamer Projekte dienen. Es wird mit Regierungen, internationalen Organisationen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um greifbare Fortschritte zu erzielen.


Das Zentrum wird auch eine wichtige Rolle bei der Wiederbelebung des UN-Systems spielen und die Effektivität der Organisation auf regionaler Ebene erhöhen. Seine Arbeit wird sich auf die Stärkung der Koordinierung zwischen den UN-Organisationen, die Anpassung globaler Initiativen an regionale Bedürfnisse und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit konzentrieren.

Pressemitteilung der Botschaft der Republik Kasachstan in Deutschland

content-post.php
AustauschEU

Kasachstan und die Europäische Union vertiefen strategische Partnerschaft

Astana/Berlin, 04. April 2025 – Im Rahmen des Gipfeltreffens Zentralasien – Europäische Union in Samarkand führte der Präsident der Republik Kasachstan, Kassym-Schomart Tokajew, Gespräche mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, António Costa, sowie der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Vertiefung der wirtschaftlichen, politischen und technologischen Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und der Europäischen Union.
Die Europäische Union ist der größte Handelspartner und Investor Kasachstans. Der Anteil der EU am Gesamtvolumen der ausländischen Direktinvestitionen in Kasachstan beträgt über 40 Prozent. Das Handelsvolumen zwischen Kasachstan und den EU-Mitgliedstaaten beträgt rund 50 Milliarden US-Dollar, was 80 Prozent des gesamten Handels der EU mit den zentralasiatischen Staaten ausmacht.

Präsident Tokajew und Ratspräsident Costa erörterten Möglichkeiten zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren. Beide Seiten betonten die Bedeutung einer dynamischen Partnerschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen, strategischen Interessen und langfristigen Perspektiven basiert.
Am Rande des Gipfels traf Präsident Tokajew mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zusammen. Die Gespräche konzentrierten sich auf die Zukunft der Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Digitalisierung und Innovation. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Einleitung von Verfahren zur Vereinfachung des Visaverfahrens zwischen Kasachstan und der EU.

Darüber hinaus betonte Präsident Tokajev, dass das Abkommen über eine verstärkte Partnerschaft und Zusammenarbeit weiterhin die Grundlage für die Interaktion zwischen Kasachstan und der EU bildet. In diesem Zusammenhang nannte er Schlüsselbereiche für die Vertiefung der Zusammenarbeit, darunter Energie-, Infrastruktur- und Industrieprojekte, die Entwicklung von Transport- und Logistiknetzwerken sowie digitale Innovation, fortgeschrittene Technologien und künstliche Intelligenz.

Parallel zu den Gipfelgesprächen gab das kasachische Industrieministerium die Entdeckung eines großen Vorkommens Seltener Erden in der Region Karaganda bekannt. Dazu gehören Cer, Lanthan, Neodym und Yttrium. Diese Elemente spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Industrie, insbesondere bei der Herstellung von Elektroautos, Smartphones und Windkraftanlagen. Angesichts des Versorgungsengpasses bei Seltenen Erden und der hohen Importabhängigkeit der EU ist diese Entdeckung von strategischer Bedeutung. Brüssel verfolgt das Ziel, die Rohstoffsicherheit in der Region Zentralasien zu stärken, um nachhaltige und widerstandsfähige Lieferketten aufzubauen.

Die Gesprächspartner vereinbarten, den Dialog im Rahmen der Dialogplattform C5+EU fortzusetzen und aktuelle Themen der regionalen und internationalen Agenda gemeinsam anzugehen. Mit diesen wegweisenden Gesprächen bekräftigen Kasachstan und die Europäische Union ihre strategische Partnerschaft und legen den Grundstein für eine vertiefte wirtschaftliche, technologische und politische Zusammenarbeit.

Pressemitteilung der Botschaft der Republik Kasachstan in Deutschland

content-post.php
AustauschBilaterale BeziehungenKooperationRohstoffeWirtschaft

Kazakhstan Investment Day 2025: Neue Perspektiven für die kasachisch-deutsche Industriepartnerschaft

Am 2. April 2025 fand in der AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft in Frankfurt der Kazakhstan Investment Day 2025 statt – eine spannende Gelegenheit zur Vertiefung der wirtschaftlichen und industriellen Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland. Mehr als 180 Teilnehmende aus Wirtschaft, Regierung, Finanzinstitutionen und Branchenverbänden folgten der Einladung des Ost-Ausschusses und weiterer Partnerorganisationen an den Main. Darunter befand sich auch eine hochrangige kasachische Delegation.
Eröffnet wurde das Forum vom Hessischen Minister für internationale Zusammenarbeit Manfred Pentz, dem Ersten Stellvertretenden Premierminister der Republik Kasachstan Roman Sklyar, dem Stellvertretenden Außenminister Alibek Kuantyrov, dem kasachischen Botschafter in Berlin Nurlan Onzhanov sowie von Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.

Der Kazakhstan Investment Day 2025 diente als effektive Plattform zur Präsentation von Investitionsmöglichkeiten in Kasachstan, zum Erfahrungsaustausch und zur Koordination gemeinsamer Vorhaben in strategischen Schlüsselbranchen. Im Mittelpunkt des Forums standen drei strategische Themen, die die Agenda der bilateralen Zusammenarbeit langfristig prägen werden:

Gemeinsame Rohstoffprojekte
Ein zentrales Thema war die Finanzierung gemeinsamer Projekte. Diskutiert wurden verschiedene Förderinstrumente, darunter staatliche Investitionsgarantien, Exportkreditabsicherungen durch Euler Hermes, Finanzierungsmöglichkeiten über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie die Beteiligung des kasachischen Staatsfonds Baiterek, der eine zentrale Rolle bei der Förderung industrieller und innovativer Projekte in Kasachstan spielt.
Zudem wurde das Interesse am deutschen Rohstofffonds unterstrichen. Die KfW wurde von der Bundesregierung damit beauftragt, bis zu einer Milliarden Euro in das Eigenkapital von Bergbau-, Verarbeitungs- und Recyclingunternehmen zu investieren Mit diesem sollen Projekte im In- und Ausland gefördert werden, die einen Beitrag zur Rohstoffversorgungssicherheit leisten und der Gewinnung, Verarbeitung und dem Recycling von kritischen Rohstoffen dienen. Der Fonds soll zur Diversifizierung deutscher Lieferquellen beitragen und Projekte in Zentralasien könnten dabei eine wichtige Rolle spielen. In Kasachstan wäre beispielsweise die industrielle Verwertung großer, metallreicher Abraumhalden aus der Bergbauindustrie von Interesse. In Kasachstan lagern mehr als 60 Milliarden Tonnen solcher Abfälle, die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Der typische Investitionsrahmen des Fonds liegt zwischen 50 und 150 Millionen Euro – ein attraktives Potenzial für deutsch-kasachische Kooperationen.
Kasachstan verfügt über eine herausragende Rohstoffbasis und ist derzeit in der Lage, 19 der 34 von der EU definierten kritischen Rohstoffe zu liefern – darunter Kupfer, Chrom, Titan, Phosphor, Beryllium, Tantal und Mangan.
Die Diskussion unterstrich die Notwendigkeit langfristiger Offtake-Vereinbarungen, die stabile und planbare Lieferströme für die europäische Industrie gewährleisten. Die Unternehmen HMS Bergbau und Knauf berichteten über ihre erfolgreichen Investitionsprojekte in Kasachstan. Zudem wurden die umfassenden Reformen im kasachischen Rohstoffsektor hervorgehoben: Die Einführung des Prinzips „first come – first served“ bei der Lizenzvergabe, die Anwendung internationaler Berichtsstandards (KAZRC auf Basis von CRIRSCO) sowie der Einsatz digitaler Plattformen wie Minerals.Gov.kz und E-Qazyna.kz haben die Transparenz und Effizienz deutlich erhöht. Bis Ende April 2025 sind Ausschreibungen für 50 Lagerstätten geplant, davon 21 im Bereich kritischer Rohstoffe.

Ausbau des Mittleren Korridors
Ein weiteres zentrales Thema war der Ausbau der Transport- und Logistikinfrastruktur entlang des Mittleren Korridors, auch genannt Transkaspischer Internationaler Transportkorridor, der Zentralasien über das Kaspische Meer und den Südkaukasus mit Europa verbindet. Kasachstan nimmt in diesem Korridor eine Schlüsselposition ein. Die kontinuierliche Entwicklung dieser Route eröffnet neue Möglichkeiten für den Export raffinierter Rohstoffe und weiterverarbeiteter Produkte. Schätzungen zufolge könnte die Durchlasskapazität des Korridors bis 2030 auf 20 Millionen Tonnen steigen – eine strategische Chance für die Anbindung an europäische Lieferketten.
Der Kazakhstan Investment Day 2025 hat das starke beiderseitige Interesse an einer intensiveren wirtschaftlichen Zusammenarbeit eindrucksvoll bestätigt. Kasachstan hat seine Position als verlässlicher Lieferant kritischer Rohstoffe und industrieller Partner Deutschlands klar unterstrichen. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Schritt hin zu einer vertieften industriellen Integration, zur Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten und zu einer neuen Qualität der Partnerschaft zwischen Kasachstan und der Europäischen Union.

Vladimir Nikitenko, Regionaldirektor für Zentralasien im Ost-Ausschuss

content-post.php
AustauschBilaterale BeziehungenKooperationWirtschaft

Kasachstan bekräftigte seine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Ernährungssicherheit

Berlin, 16.-18. Januar 2025 – Die Regierungsdelegation von Kasachstan unter der Leitung des stellvertretenden Landwirtschaftsministers Ermek Kenzhekhanuly nahm am Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) und an der 16. Agrarministerkonferenz teil.


Im Rahmen des Besuchs führte der Vizeminister fruchtbare Gespräche mit der Parlamentarischen Staatssekretärin des deutschen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Claudia Müller und dem Parlamentarischen Staatssekretär des lettischen Landwirtschaftsministeriums Normunds Šmits.
In den Gesprächen wurden aktuelle Fragen der Zusammenarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Handel und Investitionen, nachhaltige Entwicklung und Landwirtschaft, Bildung und Wissenschaft sowie weitere Perspektiven der Zusammenarbeit erörtert. Im Rahmen des Erfahrungsaustauschs wurden Themen zur Verbesserung der Politik zur Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums, zur Förderung der Modernisierung und zur Steigerung der Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion, zu Unterstützungsmaßnahmen für den Agrarsektor usw. angesprochen.


Auf Initiative der kasachischen Seite fand das erste gemeinsame Treffen hochrangiger Vertreter der Landwirtschaftsministerien Zentralasiens und Deutschlands statt, um das Projekt zur Einrichtung des regionalen Zentrums für nachhaltige Landwirtschaft zu erörtern.


Kenzhekhanuly nahm auch an der Podiumsdiskussion der German Agribusiness Alliance des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft zum Thema „Bioökonomie und globale Ernährungssicherheit – Herausforderungen in internationaler Perspektive“ teil.


Darüber hinaus fanden Gespräche mit dem Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft DLG Hubertus Petow sowie mit den Leitern der Kooperationsprojekte zwischen dem Landwirtschaftsministerium der Republik Kasachstan und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Klaus John (Deutsch-Kasachischer Agrarpolitischer Dialog„) und Uwe Weddige (Kompetenzsteigerung im Bereich der Milchproduktion“) statt.


Im Rahmen des Besuchs wurde ein Runder Tisch mit einer Gruppe europäischer Unternehmen aus der Agrarindustrie zum Thema „Entwicklung des Agrarsektors in Kasachstan: Investitions- und Exportmöglichkeiten“ organisiert. Der Vizeminister sprach über die von der kasachischen Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Investitionsattraktivität des Landes und über die verfügbaren staatlichen Unterstützungsmaßnahmen im Agrarbereich und bekundete sein Interesse an der Gewinnung europäischer Investitionen und Technologien für den agroindustriellen Sektor des Landes. Die Teilnehmer des Runden Tisches brachten eine Reihe von Vorschlägen für den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit Kasachstan vor.


Darüber hinaus führte der Vizeminister separate Gespräche mit den Geschäftsführungen von John Deere, BVVG, Innari und weiteren deutschen Unternehmen, die an einer engen Zusammenarbeit mit Kasachstan interessiert sind.

content-post.php
Austausch

Kasachstan setzt auf deutsches Berufsbildungsmodell

Agenda für 2025: Berufsbildung, Wassermanagement, Global Gateway und Medienkommunikation

Podiumsdiskussion zur Bildungs- und Wissenschaftskooperation
Am 12. Februar fand in der Botschaft der Republik Kasachstan in Berlin eine Podiumsdiskussion zur Bildungs- und Wissenschaftskooperation zwischen Kasachstan und Deutschland statt. An der Veranstaltung nahmen deutsche und kasachische Akteure aus dem Hochschul- und Berufsbildungsbereich teil, um über die zukünftige Zusammenarbeit und Best Practices zu diskutieren.

Bildung bleibt für Kasachstan ein zentrales Thema, insbesondere angesichts eines Durchschnittsalters der Bevölkerung von 32 Jahren. Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat das Jahr 2025 zum Jahr der Lehrberufe erklärt, um die Bedeutung der beruflichen Bildung weiter zu unterstreichen. Derzeit engagieren sich bereits über 500 Unternehmen in der praktischen Ausbildung, in den kommenden Jahren sollen es 4.000 werden.

Deutschland gilt mit seinen 1,2 Millionen Auszubildenden als Vorbild für ein historisch gewachsenes und gut organisiertes duales Ausbildungssystem. In seiner Eröffnungsrede bezeichnete Botschafter Nurlan Onzhanov das deutsche Ausbildungssystem als „inspirierendes Modell für Kasachstan“. Dieses Modell soll als Grundlage dienen, um die Qualität und Relevanz der beruflichen Bildung in Kasachstan zu erhöhen.

Einige deutsche Unternehmen wie Knauf haben bereits eigene Berufsbildungszentren in Kasachstan gegründet, um Fachkräfte vor Ort auszubilden. Christopher Dürr, Leiter Politik, Public Affairs Strategie der Knauf Gips KG, betonte, dass die hohen Produktionsstandards ohne entsprechende Ausbildungsstandards nicht möglich seien.

Thomas Helm, Geschäftsführer der Eurasian Management Solutions GmbH, hob hervor, dass Auszubildende in Kasachstan 30 Prozent des Lehrplans selbst gestalten könnten. Diese Flexibilität ermögliche eine praxisnahe Ausbildung und schaffe eine Basis für Kooperationen.

Tobias Bolle, Referatsleiter Berufliche Bildung im Ausland bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), betonte die Notwendigkeit von Medienkampagnen, um das Image der dualen Ausbildung in Kasachstan zu stärken und potenziellen Auszubildenden Perspektiven aufzuzeigen.

Die Gespräche über weitere Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland werden am 20. Mai in Astana im Rahmen einer Sitzung des Berliner Eurasischen Klubs fortgesetzt. Die Partnerschaft zwischen beiden Ländern könnte somit einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung einer modernen und praxisorientierten Berufsausbildung in Kasachstan leisten.

Vladimir Nikitenko
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

content-post.php
Austausch

Agenda für 2025: Berufsbildung, Wassermanagement, Global Gateway und Medienkommunikation

Am 12. Februar fand die Beiratssitzung des Berliner Eurasischen Klubs statt, die von Peter Tils, dem Vorsitzenden, moderiert wurde.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Botschafter der Republik Kasachstan in Deutschland, Nurlan Onzhanov, dass das Wirtschaftswachstum Kasachstans im Jahr 2024 fundierte 4,8 Prozent betrug. Besonderes Augenmerk legte der Botschafter auf die Entwicklung des Tourismus: im Jahr 2024 erreichte die Tourismusindustrie mehr als 9 Millionen Touristen, und das Land plant, die Infrastruktur aktiv auszubauen, um diese Zahl in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.

Das Jahr 2024 wurde in Kasachstan zum Jahr der Arbeitsberufe erklärt. In diesem Zusammenhang wird besonderer Wert auf die Entwicklung der beruflichen Bildung gelegt, wobei Elemente des deutschen dualen Ausbildungssystems angewendet werden können.

Neben der Jahresbilanz genehmigten die Teilnehmer des Beirates die Themen für die Sitzungen im laufenden Jahr 2025. Traditionell werden drei BEK-Sitzungen stattfinden: in Astana, Brüssel und Berlin.

Vladimir Nikitenko
Regionaldirektor Zentralasien im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

content-post.php
Austausch

Kassym-Schomart Tokajew: „Das Ziel ist die Stärkung der Wirtschaft und der Souveränität“

In einem Zeitungsinterview am 3. Januar 2025 beantwortete der kasachische Staatspräsident viele Fragen zu aktuellen innenpolitischen Themen. Dabei äußerte er sich auch zur Außenpolitik des Landes und ging auf einige Akteure näher ein, darunter Russland, China und die USA.

„Mein Hauptziel ist es, das wirtschaftliche Potenzial, die Souveränität und die internationale Autorität unseres Staates zu stärken. Vom Beginn meiner Präsidentschaft bis zum heutigen Tag trage ich die volle Verantwortung für die von mir getroffenen Entscheidungen und deren Folgen. Ich kann und werde nicht anders handeln“, erklärte Tokajew.

Seit der Unabhängigkeit hat Kasachstan seine Beziehungen zu anderen Ländern auf der Grundlage einer in mehreren Bereichen ausgewogenen Außenpolitik aufgebaut.

Tokajew wies erneut darauf hin, dass die meisten Länder, Kasachstan aufgrund seiner geografischen Lage, seines wirtschaftlichen Potenzials und des aktuellen geopolitischen Kontextes als ein Land von strategischer Bedeutung betrachten.

Kasachstans Rolle als Mittelmacht bringe erhebliche Verpflichtungen mit sich, sagte Tokajew, und dazu gehöre vor allem die Verpflichtung zu verantwortungsvollem Verhalten auf der internationalen Bühne und zu einem konstruktiven Ansatz bei der Lösung der dringendsten Probleme.

„Auf dieser Grundlage ist Kasachstan ein entschiedener Befürworter der Vereinten Nationen als ‚gemeinsames Haus der ganzen Menschheit‘ – einer alternativlosen und universellen Organisation“, fügte er hinzu.

„Meiner Ansicht nach können die Mittelmächte eine wichtige Rolle bei der Überwindung der internationalen Vertrauenskrise und des Defizits an verantwortungsvoller globaler Führung spielen. Ich bin davon überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, in der die Mittelmächte durch gemeinsame Anstrengungen neue starke Brücken zwischen den widerstreitenden geopolitischen Polen bauen und so das Ausmaß der internationalen Konfrontation verringern können“, sagte Tokajew.

Das Staatsoberhaupt wies zudem darauf hin, dass die Grenze zwischen Kasachstan und Russland, die längste durchgehende Grenze der Welt sei, was eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft und Investitionen unumgänglich mache. Ihm zufolge kann es gar nicht anders sein.

„Kasachstan ist für China ein äußerst wichtiger strategischer Partner, und unsere Zusammenarbeit hat sich zu einer dynamischen und vielschichtigen Beziehung entwickelt, die im Wesentlichen den Status einer ständigen strategischen Partnerschaft erreicht hat, was zweifellos im Interesse Kasachstans liegt“, sagte Tokajew.

Im Interview sprach Tokajew auch über sein Telefongespräch mit dem künftigen US-Präsident Donald Trump. „Ich kann mit Sicherheit sagen, dass er Kasachstan als wichtigen strategischen Partner der Vereinigten Staaten positiv sieht. Wir haben vereinbart, die Arbeitskontakte auf hoher Ebene aufrechtzuerhalten“, sagte Tokajew.

„Auf der internationalen Bühne handeln wir im Rahmen der Möglichkeiten und Fähigkeiten Kasachstans, aber wir sind immer bereit, bei der Lösung globaler Probleme zu helfen. Die Wahrheit ist, dass Spannungen in den internationalen Beziehungen unweigerlich die handelspolitischen und politischen Beziehungen Kasachstans zu bestimmten Ländern beeinträchtigen. Aus diesem Grund versuchen wir, die negativen Auswirkungen externer Trends zu minimieren. Kasachstan konzentriert sich weiterhin auf den Aufbau pragmatischer und für beide Seiten vorteilhafter Beziehungen mit allen interessierten Staaten“, sagte Tokajew.

content-post.php
AustauschBilaterale BeziehungenKooperation

Zu den ausgewählten Aktivitäten des Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew im Jahre 2024

Kassym-Schomart Tokajew. Foto: Kasachstanskaja Prawda.

Am 27. Dezember 2024 erschien in der Zeitung «Kasachstanskaja Prawda» ein Artikel des Pressesprechers von Präsidenten der Republik Kasachstan Kassym-Schomart Tokajew, zu den ausgewählten Aktivitäten des kasachischen Staatsoberhauptes im Jahre 2024.

Kasachstan begann das Jahr 2024 mit positiven Veränderungen: Im Januar unterzeichnete Tokajew ein Dekret, wonach das Dorf Schetygen in Alatau City umgewandelt und ein neues urbanes Zentrum zwischen Almaty und Kunajew geschaffen wurde. Das Projekt zog das Interesse ausländischer Investoren auf sich, insbesondere während Tokajews Besuch in Singapur, wo die Integration der Agglomeration Almaty in eine freie Wirtschaftszone diskutiert wurde.

Im Laufe des Jahres wurden Gesetzesmaßnahmen zu kritischen sozialen Fragen eingeleitet. Die Regierung verabschiedete Gesetze zur Gewährleistung der Rechte von Frauen und der Sicherheit von Kindern, zur Verschärfung des Strafmaßes für häusliche Gewalt und zur Bekämpfung des Menschenhandels. Auch die öffentliche Sicherheit wurde in den Vordergrund gestellt, indem härtere Strafen für Vandalismus festlegt wurden, Vape-Geräte wurden verboten, Initiativen zur Bekämpfung der Spielsucht wurden ergriffen.

Das verheerende Frühjahrshochwasser in diesem Jahr hat weite Teile des Landes getroffen. Die Staatsspitze ordnete sofortige Evakuierung der Menschen an sichere Orte an und hat alle Maßnahmen für die notwendige Hilfe eingeleitet. Der Staat ist allen seinen Verpflichtungen nachgekommen und hat allen Betroffenen materielle und finanzielle Hilfe geleistet.

Auch die Wirtschaftsreform blieb eine Priorität. Im Mai unterzeichnete das Staatsoberhaupt ein Dekret zur Liberalisierung der Wirtschaft, das sich auf die Reduzierung der Staatsbeteiligung, die Förderung des Wettbewerbs und die Senkung der Unternehmenskosten konzentriert.

Auch in den Bereichen Transport und Logistik wurden fruchtbare Fortschritte erzielt. Der Präsident eröffnete ein Logistikzentrum in Xi’an, China. Gemeinsam mit Usbekistan wird an der Verbesserung der transafghanischen Handelsroute gearbeitet.

Kasachstan hat Fortschritte in der Landwirtschaft und im Umweltschutz gemacht. Trotz schwerer Überschwemmungen im Frühjahr, verzeichnete das Land mit 26,7 Millionen Tonnen die größte Getreideernte seit einem Jahrzehnt. Im April mobilisierte die landesweite Umweltkampagne „Taza Kazakhstan“ 2,4 Millionen Menschen, die 900.000 Tonnen Müll sammelten und 2,5 Millionen Bäume pflanzten.

Am 6. Oktober hat das Volk in einem landesweiten Referendum über den Bau eines Kernkraftwerks entschieden. Mehr als 71 Prozent der Wähler sprachen sich für den Bau aus, ein wichtiger Schritt in der Energiepolitik des Landes.

Auf internationaler Ebene hatte Kasachstan den Vorsitz in sechs großen Organisationen inne, darunter der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) und der Organisation Türkischer Staaten (OTS). Das Land hielt den SOZ-Gipfel in Astana ab, bei dem 60 neue Abkommen unterzeichnet und das Partnernetzwerk erweitert wurden. Unter der Federführung Kasachstans beschloss die OTS ein einheitliches turksprachiges Alphabet. Astana organisierte zudem die 5. Weltnomadenspiele, an denen 2.500 Athleten aus 90 Ländern teilnahmen.

content-post.php
Austausch

Online-Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen: Kasachstan unter den Top Ten

Kasachstan rangiert unter den Top Ten im Online Services Index der Vereinten Nationen (UN), der die Verfügbarkeit und Qualität von Online-Dienstleistungen der Regierung bewertet.


Diese Platzierung zeigt die Fortschritte Kasachstans bei der Bereitstellung barrierefreier digitaler Dienstleistungen. Sie spiegelt die Bandbreite der verfügbaren Dienste und die Einfachheit der Interaktion wider, einschließlich der Einreichung von Anträgen und des Erhalts von Ergebnissen.


Im Ranking 2024 führt Südkorea den Index mit dem Höchstwert von 1 an, während Eritrea den letzten Platz belegt. Kasachstan liegt mit einem Wert von 0,9390 auf dem zehnten Platz, direkt hinter Japan, das für seine technologischen Fähigkeiten bekannt ist.


Im Vergleich dazu liegen die anderen Länder der Region weit zurück: Armenien auf Platz 53, Russland auf Platz 56, Usbekistan auf Platz 59, die Kirgisische Republik auf Platz 89 und Turkmenistan auf Platz 172.


Die kontinuierliche Verbesserung Kasachstans zeigt sich auch im E-Government-Ranking der Vereinten Nationen, wo das Land weltweit auf Platz 24 liegt. Im vergangenen Jahr nutzten die kasachischen Bürger 40 Millionen Mal elektronische Behördendienste, was die wachsende Abhängigkeit von E-Government verdeutlicht.

content-post.php
category.php