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Online-Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen: Kasachstan unter den Top Ten

Kasachstan rangiert unter den Top Ten im Online Services Index der Vereinten Nationen (UN), der die Verfügbarkeit und Qualität von Online-Dienstleistungen der Regierung bewertet.


Diese Platzierung zeigt die Fortschritte Kasachstans bei der Bereitstellung barrierefreier digitaler Dienstleistungen. Sie spiegelt die Bandbreite der verfügbaren Dienste und die Einfachheit der Interaktion wider, einschließlich der Einreichung von Anträgen und des Erhalts von Ergebnissen.


Im Ranking 2024 führt Südkorea den Index mit dem Höchstwert von 1 an, während Eritrea den letzten Platz belegt. Kasachstan liegt mit einem Wert von 0,9390 auf dem zehnten Platz, direkt hinter Japan, das für seine technologischen Fähigkeiten bekannt ist.


Im Vergleich dazu liegen die anderen Länder der Region weit zurück: Armenien auf Platz 53, Russland auf Platz 56, Usbekistan auf Platz 59, die Kirgisische Republik auf Platz 89 und Turkmenistan auf Platz 172.


Die kontinuierliche Verbesserung Kasachstans zeigt sich auch im E-Government-Ranking der Vereinten Nationen, wo das Land weltweit auf Platz 24 liegt. Im vergangenen Jahr nutzten die kasachischen Bürger 40 Millionen Mal elektronische Behördendienste, was die wachsende Abhängigkeit von E-Government verdeutlicht.

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Kasachstan übernimmt den Vorsitz der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister der Republik Kasachstan, Murat Nurtleu, nahm an der 28. Sitzung des Rates der Außenminister der Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit ( OWZ ) teil.

Während des Treffens sprachen die Delegationsleiter über wichtige Bereiche der Interaktion innerhalb der OWZ und prüften Vorschläge zur Stärkung der regionalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Der Außenminister der Republik Kasachstan wies in seiner Rede darauf hin, dass die Republik Kasachstan im Jahr 2025 den Vorsitz der Organisation übernehmen wird, der unter dem Motto „Förderung der regionalen Konnektivität und der nachhaltigen Entwicklung“ stehen wird.
Die kasachische Seite betonte die Notwendigkeit, die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Mitgliedstaaten der OWZ zu stärken. In diesem Zusammenhang wurde besonderes Augenmerk auf die Entwicklung von Transit- und Transportrouten, die Einführung von Hochgeschwindigkeitsgüterzügen, die Schaffung eines digitalen Transitsystems und die Steigerung des intraregionalen Handels gelegt.

Es wurde festgestellt, dass Kasachstan der Bekämpfung des Klimawandels und der Entwicklung einer „grünen“ Wirtschaft große Bedeutung beimisst. In diesem Zusammenhang wurden die Mitgliedstaaten der OWZ eingeladen, sich aktiv am regionalen Klimagipfel zu beteiligen, der 2026 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen stattfinden soll.

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Kasachstan feiert den Tag der Republik und setzt auf Vereinte Nationen als zentrale Konfliktlösungsplattform

Berlin/Astana, 22. Oktober 2024 – Am 25. Oktober feiert Kasachstan den Tag der Republik, der den Beginn der staatlichen Souveränität und Unabhängigkeit des Landes markiert. Seit seiner Wiedereinführung im Jahr 2022 unterstreicht der Feiertag das Bekenntnis Kasachstans zu Freiheit, nationalem Zusammenhalt und zukunftsorientierter Entwicklung. Zusammen mit dem Unabhängigkeitstag am 16. Dezember verkörpert der Tag der Republik die wiedergewonnene Stärke und den Stolz auf die Errungenschaften des Landes.

Seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1991 hat Kasachstan eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Durch die Nutzung seiner reichen Bodenschätze und eine stabile Wirtschaftspolitik hat sich das Land zu einem regionalen Wirtschaftszentrum entwickelt und seine Rolle als internationaler Finanz- und Investitionsstandort gefestigt. Seit 1993 hat Kasachstan ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 441 Milliarden US-Dollar angezogen, was auf ein wachsendes Vertrauen der Investoren in das Land hindeutet.

So hat Kasachstan in diesem Jahr auf der Skala der internationalen Rating-Agentur Moody’s die höchste Bewertung in seiner Geschichte erhalten – Baa1 mit einem „stabilen“ Ausblick. Inzwischen ist Kasachstan ein regionales Finanzzentrum, das mehr als 3.000 internationale Unternehmen aus 82 Ländern und Investitionen in Höhe von über 12 Milliarden US-Dollar angezogen hat und ein insbesondere für die Europäische Union immer wichtiger werdender Rohstofflieferant. Kasachstan produziert 18 der 34 Rohstoffe, die von der EU als „kritische Materialien“ eingestuft werden.

Über seine wirtschaftlichen Erfolge hinaus ist Kasachstan ein aktiver Akteur in der internationalen Sicherheitspolitik. Im Jahr 2024 hat Kasachstan gleichzeitig den Vorsitz der CICA, der Organisation türkischsprachiger Staaten, der Konsultativtreffen der zentralasiatischen Staaten, der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, der Islamischen Organisation für Ernährungssicherheit und des Internationalen Sparfonds der Aralsee.

Das Land setzt sich insbesondere für die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen und den interreligiösen Dialog ein. Der Kongress der Oberhäupter der Weltreligionen und traditionellen Religionen, der 2025 erneut in Astana stattfinden wird, unterstreicht die Rolle Kasachstans als Vermittler zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen.

In seiner multivektoralen Außenpolitik setzt Kasachstan auf friedliche Lösungen internationaler Konflikte und bleibt seiner multilateralen Orientierung treu.

Gleichzeitig setzt Kasachstan seine politischen Reformen zur Stärkung der Demokratie und Förderung einer aktiven Zivilgesellschaft fort. Im Rahmen der Dezentralisierung der Macht, der Förderung eines Mehrparteiensystems und der Rechtsstaatlichkeit wird die Bürgerbeteiligung an politischen Prozessen intensiviert, was die Grundlage für eine stabilere und demokratischere Gesellschaft bildet.

Darüber hinaus verfolgt Kasachstan eine wirtschaftliche Diversifizierung und setzt verstärkt auf Zukunftsbranchen wie Technologie, erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz. Präsident Tokajew betont das Ziel, eine gerechte, wohlhabende und nachhaltige Gesellschaft zu schaffen, die auf wirtschaftlicher Diversifizierung und sozialem Fortschritt basiert.

Die Feierlichkeiten zum Tag der Republik stellen die nationale Einheit und den gemeinsamen Fortschritt des kasachischen Volkes in den Mittelpunkt. Sie symbolisieren auch die Entschlossenheit Kasachstans, den Reformprozess fortzusetzen und sowohl national als auch international eine Schlüsselrolle zu spielen. Das Land ist weiterhin fest entschlossen, einen wichtigen Beitrag zur internationalen Gemeinschaft zu leisten und sich den Herausforderungen der modernen Welt zu stellen.

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In Kasachstan fand die 36. Plenarsitzung des Rates der ausländischen Investoren statt

Kasachstan arbeitet weiter an der Verbesserung der Investitionsbedingungen, versicherte der Präsident des zentralasiatischen Landes auf einer Sitzung des Rates der ausländischen Investoren in Astana. Dies gilt sowohl für das Justiz- als auch für das Rechtssystem. Ebenfalls bis Ende des Jahres wird eine nationale digitale Plattform für Investoren ins Leben gerufen werden, die ihnen helfen wird, die Umsetzung von Projekten in Echtzeit zu überwachen, und für vorrangige Produkte – einen „grünen Korridor“ schaffen wird.


Kasachstan arbeitet seit mehreren Jahren daran, möglichst komfortable Bedingungen zu schaffen, damit das große Geld in die kasachische Wirtschaft fließen kann.


«Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Regierung und ausländischen Investoren konnten bis heute ausländische Direktinvestitionen in Höhe von mehr als 450 Mrd. USD angezogen werden. Der globale Wettbewerb um Investitionen wird jedoch immer härter, so dass wir uns bei diesem Treffen darauf konzentrieren werden, einen neuen Investitionszyklus der Republik Kasachstan einzuleiten», – sagte Kassym-Schomart Tokajew in seiner Begrüßungsrede.


Er wies darauf hin, dass Kasachstan nach Angaben des Internationalen Instituts für Managemententwicklung (IMD) zu den 35 wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt gehört.
– „Wir haben uns eine ziemlich ehrgeizige Aufgabe gestellt – bis 2029 zusätzliche 150 Milliarden Dollar an ausländischen Direktinvestitionen anzuziehen“, betonte der Präsident.


In seiner Rede nannte Kassym-Schomart Tokajew eine Reihe von Bereichen und Tätigkeitsfeldern, die die besondere Aufmerksamkeit der Investoren verdienen. Dies sind der Industriesektor, Energie, agroindustrieller Komplex, Transport und Logistik.

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Kazakhstan Global Investment Roundtable 2024

Am 1. November wird der Kazakhstan Global Investment Roundtable 2024 im Ritz Carlton, Astana, stattfinden.

KGIR-2024 ist eine der wichtigsten Investitionsveranstaltungen in der Republik Kasachstan, die seit 2017 jährlich unter der Leitung des kasachischen Premierministers stattfindet.

Die KGIR hat sich als Plattform für den Dialog zwischen der Regierung und der internationalen Investitionsgemeinschaft etabliert. Jedes Jahr kommen mehr als 500 Teilnehmer aus 40 Ländern zum KGIR, darunter Regierungsmitglieder, Führungskräfte multinationaler Unternehmen, Großinvestoren, internationale Organisationen, Experten, Regierungsstellen, Wirtschaftskreise und die Medien.

Das Thema der KGIR-2024 lautet „Nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichern: Herausforderungen und globale Trends“. Im Rahmen des Programms der Veranstaltung finden zwei Podiumsdiskussionen statt, mit folgenden Schwerpunkten: aktuelle Trends auf den globalen Märkten und in verschiedenen Branchen, ihre Auswirkungen auf die Entwicklung von Investitionsstrategien und die Aussichten für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Kontext globaler Unsicherheit.

Das aktuelle Programm entnehmen Sie bitte dem Link. Bei Interesse an der Teilnahme melden Sie sich bitte hier an.

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Rede des Kanzlers beim deutsch-kasachischen Wirtschaftsforum

Anlässlich des deutsch-kasachischen Wirtschaftsforums am 16. September 2024 in Astana hielt Bundeskanzler Olaf Scholz eine Rede zu den deutsch-kasachischen Wirtschaftsbeziehungen. Die Mitschrift der Rede, die unter Rede des Kanzlers beim deutsch-kasachischen Wirtschaftsforum (bundesregierung.de) veröffentlicht wurde, möchten wir an dieser Stelle dokumentieren. Es gilt das gesprochene Wort.

Lesen Sie hier die Mitschrift der Rede:

Sehr geehrter Herr Präsident Tokajew,
meine Damen und Herren,

es ist mir eine große Freude, heute zum ersten Mal als Bundeskanzler hier in Kasachstan zu sein. Unsere Länder verbinden über 30 Jahre diplomatische Beziehungen und eine noch sehr viel längere, wechselvolle Geschichte.

Unsere Länder verbinden aber vor allem auch unzählige persönliche Bindungen, Familien- und Lebensgeschichten. Die 200 000 Bürgerinnen und Bürger deutscher Herkunft in Kasachstan und die mehr als 800 000 Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, die aus Kasachstan nach Deutschland eingewandert sind, sie bilden eine feste Brücke zwischen unseren Ländern, die wir sehr schätzen, die wir pflegen und die uns auch in Zukunft verbinden wird. Dafür arbeiten wir eng zusammen in der Kultur- und Bildungspolitik, mit der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty, mit deutschen Partnerschulen und mit vielfältigen Austauschprogrammen.

Natürlich ist diese enge menschliche Verbindung auch ein wichtiger zusätzlicher Motor für unsere gute wirtschaftliche Zusammenarbeit, um deren entschiedenen Ausbau es hier und heute gehen soll. Jetzt ist dafür die richtige Zeit – und zwar nicht trotz, sondern wegen der unruhigen internationalen Lage, wegen der Störungen im internationalen Handel und auch wegen der vielen globalen Herausforderungen, allen voran durch den Klimawandel. In dieser Zeit der Unsicherheit brauchen wir enge, vertrauensvolle internationale Partnerschaften über Grenzen, über kulturelle Unterschiede und auch über teilweise unterschiedliche Weltsichten hinweg. Das unterstreicht die Bedeutung unserer Beziehungen und deren Konstanz gegenüber der gesamten Region Zentralasien.

Kasachstan nimmt darin für uns eine ganz zentrale Rolle ein. Mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt, sowohl absolut als auch pro Kopf, ist Kasachstan der größte Handelspartner Deutschlands in der Region. Dieses gestiegene Interesse unserer Unternehmen aneinander freut mich. Gleichzeitig bin ich dankbar für den vertrauensvollen Dialog zwischen uns, mit dem wir verhindern wollen, dass der Handel zwischen uns zur Umgehung von Sanktionen missbraucht wird.

Kasachstan zieht deutsche Investoren an und bietet dafür ein günstiges Umfeld. Das wissen wir und das wissen auch deutsche Unternehmen sehr zu schätzen. Ich weiß, dass deutsche Unternehmen und ihre Produkte auch hier in Kasachstan einen guten Ruf haben Das liegt sicherlich auch daran, dass sie keinen Extraktivismus, keinen Raubbau betreiben, sondern verantwortlich handeln ‑ indem sie gute Arbeitsplätze hier vor Ort schaffen, indem sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Ausbildung schätzen und darin investieren, indem sie hohe soziale und Umweltstandards setzen und indem sie mehr Wertschöpfung auch hier vor Ort schaffen. Beide Seiten profitieren von diesem Austausch, weil wir unsere Wirtschaften so diversifizieren und widerstandsfähiger machen.

Ein ganz konkretes Beispiel hierfür sind die Öllieferungen aus Kasachstan, die uns sehr geholfen haben, nachdem Russland als Versorger ausgefallen war. Sie waren und sind von entscheidender Bedeutung, insbesondere für die Raffinerie in Schwedt, wo wir zahlreiche Arbeitsplätze erhalten konnten. Für diese wichtige Zusammenarbeit, die fortgesetzt wird, sind wir Kasachstan sehr dankbar.

Wie umfassend die deutsch-kasachische Zusammenarbeit ist, zeigt sich an der schieren Fülle der Themen.

Erstes Stichwort: Klimawandel. Dieser wirkt sich ganz besonders stark auf die Länder Zentralasiens aus. Deswegen arbeiten wir in der von Deutschland ins Leben gerufenen Initiative „Green Central Asia“ zusammen, um Klimarisiken zu begegnen und die Widerstandsfähigkeit der kasachischen Wirtschaft zu erhöhen.

Der Umbau unserer Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität bringt Chancen, gerade auch für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Bereits heute arbeiten wir in Sachen Energiesicherheit, nachhaltigen Wirtschaftens und der Entwicklung der nötigen Infrastruktur eng zusammen.

Hinzu kommt das Thema Wasserstoff. Das Projekt „Hyrasia One“ ist ein beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeiten, die sich uns bieten. Es ist eines der größten Projekte für grünen Wasserstoff in der Region, mit dem Zeug dazu, ein echtes Leuchtturmprojekt für unsere Zusammenarbeit zu werden. Dass sich das deutsche Büro für Wasserstoffdiplomatie in Zentralasien für Kasachstan als Standort entschieden hat, war kein Zufall, sondern unterstreicht die wichtige Rolle, die Kasachstan hier spielt. Das Wasserstoffbüro arbeitet übrigens gerade an einer Studie zum weiteren Potenzial für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in ganz Zentralasien. Das schafft die Basis für weitere konkrete Projekte, und ich lade sowohl staatliche Verantwortliche als auch Unternehmen in Zentralasien und Deutschland herzlich ein, sich daran zu beteiligen.

Zweites Stichwort: Transformation. Wir schauen auf Kasachstan als wichtigen Partner, wenn es um kritische Rohstoffe geht. Gemeinsam streben wir daher an, diese auch für eine erfolgreiche Energiewende notwendigen Rohstoffe unter Einbeziehung deutscher Technologien und deutschen Know-hows zu gewinnen und stärker in den Fokus unseres wirtschaftlichen Austauschs zu stellen – und zwar so, dass mehr Wertschöpfung hier vor Ort generiert wird.

Drittes Stichwort: Konnektivität. Wir wollen zwischen unseren Regionen enger zusammenrücken, und das heißt, die Transportwege schneller ausbauen. Im Vordergrund steht vor allem der Ausbau des mittleren Korridors. Die Europäische Global Gateway Initiative wird wichtige Infrastrukturprojekte auch in Kasachstan, einem Fokusland der Initiative, anschieben.

Von politischer Seite aus werden wir all das weiter flankieren. Erst im vergangenen Jahr war der deutsche Bundespräsident hier. Durch meine heutige Reise möchte ich unser Interesse an noch engeren Beziehungen unterstreichen. Die deutsche Wirtschaft teilt das Interesse; das zeigt die hochrangige, breit aufgestellte Wirtschaftsdelegation, die mich begleitet. Schön, dass Sie alle dabei sind!

Ich setze vor allem auf zwei Formate, um unsere Wirtschaftsbeziehungen weiter zu vertiefen: den Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrat und den Berliner Eurasischen Club. Beide Plattformen bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich zu vernetzen, sich auszutauschen und gemeinsam Projekte voranzutreiben. Ich danke allen sehr, die sich dort einbringen, und ich ermutige diejenigen, die das noch nicht tun, sich das einmal anzuschauen.

Jetzt freue ich mich sehr auf den Austausch mit Ihnen allen. Es interessiert mich, wie Sie die Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern erleben und welche Ideen Sie haben.

Schönen Dank insbesondere an die kasachische und die deutsche Wirtschaft für die Organisation dieses Forums!

Quelle: Rede des Kanzlers beim deutsch-kasachischen Wirtschaftsforum (bundesregierung.de)

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Ost-Ausschuss Delegation trifft 1. Vizepremierminster Roman Sklyar

Eduard Kinsbruner

Am 16. September fand im Rahmen des Besuches von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kasachstan ein Treffen der deutschen Wirtschaftsvertreter mit dem1. Vizepremierminster Roman Sklyar statt. Im Mittelpunkt des traditionellen Austausches standen die konkreten Projekte der mitgereisten Wirtschaftsdelegation, unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Rohstoffe, Erneuerbare Energien, Logistik und Bildung. Die 13-Köpfige Wirtschaftsdelegation, der auch die beiden stellvertretenden Ost-Ausschuss Vorsitzenden Christian Bruch (Siemens Energy) und Philipp Haußmann (Ernst Klett AG) angehören, wurde vom Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Michael Kellner geleitet.

Runder Tisch mit Roman Sklyar in Astana. Foto: Ruslan Mazunin

Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms moderierte die Tischrunde der Lebhaften Diskussion.

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Bundeskanzler Olaf Scholz reist nach Zentralasien

Eduard Kinsbruner

Erster Wirtschaftsgipfel mit Scholz und allen zentralasiatischen Staatschefs 

Eine Delegation unter Beteiligung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft ist am 15. September 2024 zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz nach Usbekistan und Kasachstan aufgebrochen. Am 16. September standen in der usbekischen Metropole Samarkand Wirtschaftsgespräche unter Beteiligung des Bundeskanzlers und des usbekischen Staatspräsidenten Shavkat Mirziyoyev an. Der Ost-Ausschuss unterzeichnete dabei ein bilaterales Kooperationsabkommen mit dem usbekischen Investitionsministerium.

Anschließend fand am gleichen Tag in Astana ein in großes Deutsch-Kasachisches Businessforum statt, an dem auch Bundeskanzler Scholz und der kasachische Staatspräsident Kasym-Jomart Tokajew teilnahmen. In der kasachischen Hauptstadt Astana kam es am 17. September als Höhepunkt der Reise erstmals zu einem Gespräch deutscher Wirtschaftsvertreter mit dem Bundeskanzler und den Präsidenten aller fünf zentralasiatischen Staaten (Z5+1). Im Rahmen der Delegationsreise stehen außerdem bilaterale Treffen mit den Staatspräsidenten von Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan auf dem Programm. Die zwölfköpfige Wirtschaftsdelegation, der auch die beiden stellvertretenden Ost-Ausschuss Vorsitzenden Christian Bruch (Siemens Energy) und Philipp Haußmann (Ernst Klett AG) angehören, wird vom Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Michael Kellner geleitet.

„Mit seinem Besuch in Usbekistan und Kasachstan unterstreicht Bundeskanzler Scholz die wachsende Bedeutung Zentralasiens in einem veränderten geopolitischen Umfeld“, sagt der stellvertretenden Ost-Ausschuss Vorsitzende Christian Bruch. Die Begleitung durch eine hochrangige Wirtschaftsdelegation zeige zugleich, dass diese Region nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich zunehmend wichtiger für Deutschland werde. „Die Staaten in Zentralasien spielen eine entscheidende Rolle für die Energiewende“, sagt Christian Bruch. „Die Region verfügt nicht nur über wertvolle Rohstoffe, die für die Transformation unserer Energiesysteme unverzichtbar sind, sondern sie bietet auch ideale Bedingungen für die Erzeugung erneuerbarer Energie und bildet junge, motivierte Fachkräfte aus, die wir in Deutschland dringend benötigen. Deutsche Unternehmen können entscheidend dazu beitragen, dieses immense Potenzial in konkrete Projekte umzusetzen. Der Besuch des Bundeskanzlers und die engere Partnerschaft mit den zentralasiatischen Staaten sind daher ein wichtiger Schritt für die deutsche Wirtschaft.“

Kasachstan fünftgrößter Öllieferant

Kasachstan ist bereits heute der fünftgrößte Erdöllieferant Deutschlands und der EU. Perspektivisch kann das Land aber auch eine wichtige Rolle bei der Versorgung der europäischen Industrie mit Grünem Wasserstoff spielen. Entsprechende Projekte deutscher Unternehmen sind bereits in der Umsetzung. Umgekehrt können deutsche Technologien dazu beitragen, die Energieintensität in Zentralasien durch Investitionen in moderne Kraftwerke, energieeffiziente Industrieanlagen und Gebäude zu senken.

Auch als Agrarproduzent und alternativer Transportweg nach Asien spielt Zentralasien eine wichtige Rolle. Gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die globale Versorgung mit Agrarprodukten verstärkt in den Blickpunkt gerückt. „Ernährungssicherheit geht uns alle an, und sie ist ein Kernanliegen deutscher Agrarunternehmen“, sagt Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms, der ebenfalls Mitglied der Delegation ist. „Die nachhaltige Modernisierung der Landwirtschaft und die Steigerung der Ernteerträge ist für die Volkswirtschaften Zentralasiens und die Welternährung insgesamt von größter Bedeutung.“

Bundeskanzler Olaf Scholz und Staatspräsident Kasym-Jomart Tokajew beim Business-Forum in Astana. Foto: Eduard Kinsbruner

In Astana stand ein großes Deutsch-Kasachisches Businessforum auf der Agenda, an dem auch Bundeskanzler Scholz und Staatspräsident Toqaev

Logistikdrehscheibe zwischen Europa und Asien

Zentralasien ist das geographische Bindeglied zwischen der Europäischen Union (EU) und den Wachstumsmärkten in Südostasien. Der so genannte Mittlere Korridor über das Kaspische Meer und den Südkaukasus ist eine zunehmend attraktive Route, die allerdings bereits jetzt an Kapazitätsgrenzen stößt. „Die Global-Gateway-Strategie der EU kann hier einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die europäischen Transportwege zu den asiatischen Wachstumsmärkten zu diversifizieren“, sagt Michael Harms. „Generell sind die Staaten Zentralasiens mit zusammen 80 Millionen Einwohnern verlässliche Partner und interessante Zukunftsmärkte für die EU und Deutschland. Es ist daher zu begrüßen, dass die Bundesregierung die Beziehungen mit dem Z5+1-Format auf eine neue Stufe gestellt hat.“ Die Reise knüpft an den ersten Zentralasien-Gipfel in diesem Format im September 2023 in Berlin an, in dessen Rahmen der Ost-Ausschuss bereits ein Unternehmergespräch mit allen fünf zentralasiatischen Staatsoberhäuptern organisiert hatte.

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15. Sitzung des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats in Berlin

Andreas Metz

Am 28. August kamen mehr als 150 Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter aus Kasachstan und Deutschland im Haus der Deutschen Wirtschaft zur 15. Sitzung des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats zusammen. Der große Andrang gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen spürbar beleben. Das Treffen diente auch der Vorbereitung des für September anstehenden Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Astana.

Roman Sklyar ist für viele deutsche Unternehmen, die sich mit Zentralasien beschäftigen, ein guter Bekannter: Der Erste Stellvertretende Ministerpräsident der Republik Kasachstan leitet seit rund fünf Jahren höchstpersönlich eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung der Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsbeziehungen. Außer Deutschland bietet Kasachstan keinem anderen Land der Welt eine derart hochrangige und intensive Betreuung an, was die besondere Wertschätzung in Astana und Almaty für deutsche Technologie eindrucksvoll unterstreicht. Unermüdlich reist Sklyar immer wieder nach Deutschland oder steht in Online-Meetings direkt für Fragen von Mitgliedsunternehmen des Ost-Ausschusses bereit. Und wenn es einmal klemmt, übernimmt er persönlich Verantwortung und stellt pragmatische Lösungen in Aussicht. So auch anlässlich der 15. Sitzung des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats, die Sklyar zusammen mit dem deutschen Co-Vorsitzenden – Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms – eröffnete.

Organisiert wurde das Treffen im Haus der Deutschen Wirtschaft durch den Ost-Ausschuss, dessen Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser ebenfalls nach Berlin gereist war, um die hochrangige kasachische Delegation zu begrüßen. Diese bestand neben Sklyar aus vier Vizeministern, den Leitern kasachischer Wirtschaftsförderungsgesellschaften sowie zahlreichen Vertretern kasachischer Unternehmen.

Die Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser begrüßte die Teilnehmer der 15. Sitzung des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats

750 deutsche Unternehmen im Land

Die jüngsten Investitionszahlen sprechen dafür, dass sich die deutsch-kasachischen Wirtschaftsbeziehungen tatsächlich beleben. Alibek Kuantyrov, Stellvertretender Minister für auswärtige Angelegenheiten, gab in hervorragendem Deutsch einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen. Demnach seien die deutschen Direktinvestitionen zuletzt auf Jahressicht um 60 Prozent angestiegen. Zwischen 2015 und 2023 seien insgesamt 6,7 Milliarden Dollar von deutscher Seite investiert worden. Die kasachische Regierung zählt aktuell 750 deutsche Unternehmen mit 15.000 Beschäftigten im Land, 66 Projekte mit deutscher Beteiligung seien aktuell in der Entwicklung. Das Treffen des Wirtschaftsrates diente dazu, die Zahl der Projekte weiter zu erhöhen. So kam es am Ende der zweistündigen Tagung denn auch zur Unterzeichnung einer Reihe von Absichtserklärungen.

Besonders interessant für die bilaterale Zusammenarbeit seien die Bereiche Energie, Rohstoffe, Land- und Wasserwirtschaft, wie der kasachische Botschafter in Berlin, Nurlan Onzhanov, betonte. „Kasachstan kann eine wichtige Rolle für die Diversifizierungsziele Deutschlands spielen“, verwies Onzhanov einmal mehr auf die riesigen und vielfältigen Rohstoffressourcen des neuntgrößten Staates der Erde.

Neben deutschen Investitionen beispielsweise in die Förderung von Rohstoffen und den Ausbau grüner Energie erhofft sich Kasachstan aus Deutschland Produktionsanlagen zur Veredelung der eigenen Rohstoffe, die dann günstig nach Deutschland und in die EU geliefert werden könnten. Bislang aber bewegen sich die deutschen Direktinvestitionen in Kasachstan zu 90 Prozent in Nicht-Rohstoffsektoren. Ost-Ausschuss-Präsidiumsmitglied Edna Schöne, Vorstand von Euler Hermes, gehört zu denjenigen, die sich hier von deutschen Unternehmen ein größeres Engagement erhoffen, um einseitige Abhängigkeiten Deutschlands auf dem Weltmarkt beim Rohstoffbezug mit Hilfe von Kasachstan zu verringern. Schöne nahm zusammen mit Niko Warbanoff, CEO der DB ECO Group und Zentralasien-Sprecher des Ost-Ausschusses, und drei Vertretern der kasachischen Delegation an einer Gesprächsrunde teil, die von Ost-Ausschuss-Zentralasien-Direktor Eduard Kinsbruner moderiert wurde.

Botschafter Onzhanov, 1. Vize-Premier Sklyar und die Ost-Ausschuss-Vorsitzende (v.l.n.r) bei der 15. Sitzung des Wirtschaftsrates Foto: Christian Himmighoffen


„Kasachstan hat ein riesiges Potenzial. Wir haben jetzt eine einmalige Gelegenheit, ein Win-Win zu schaffen,“ betonte Schöne. Dies sei auch der Grund, warum sich Euler Hermes in den vergangenen zwei Jahren mit keinem anderen Land so intensiv beschäftigt habe und inzwischen auch Exportkedite in der lokalen Währung Tenge absichere, auch wenn dies wegen der erschwerten Konvertierbarkeit immer noch mit Problemen verbunden sei. Bei derartigen Finanzierungsfragen weiterzukommen ist Auftrag einer deutsch-kasachischen Arbeitsgruppe für Projektfinanzierungen, die anlässlich des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2023 in Kasachstan gegründet wurde und der Schöne angehört.

Weiterentwicklung des Mittleren Korridors

Zu den To-Dos gehört auch die Weiterentwicklung des Mittleren Korridors aus Richtung China über Kasachstan und das Kaspische Meer weiter Richtung Europa: Seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich das Frachtaufkommen auf dieser Strecke auf 1,5 Millionen Tonnen verdreifacht, wie Logistikexperte Warbanoff bestätigte. Allerdings liefen die Warenströme aufgrund fehlender Infrastruktur bislang noch nicht optimal. Roman Sklyar bleibt aber auch hier optimistisch, setzt auf weitere Partnerschaften mit Deutschland und der EU, und verweist auf die rasante Entwicklung der kasachischen Infrastruktur in den vergangenen Jahrzehnten. „Wir haben hier eine große Zukunft vor uns“, so der Premierminister. Die kasachische Regierung geht davon aus, dass das Potenzial des Logistikkorridors in wenigen Jahren auf über zehn Millionen Tonnen wachsen wird.

In Kürze schon geht auch der Reigen hochrangiger, bilateraler Treffen weiter: So diente die Berliner 15. Sitzung des Wirtschaftsrats auch der Vorbereitung einer von Bundeskanzler Olaf Scholz für September geplanten Reise nach Kasachstan und Usbekistan, bei der ebenfalls Wirtschaftsthemen im Mittelpunkt stehen sollen. Der Ost-Ausschuss wird an der dazugehörigen deutschen Wirtschaftsdelegation hochrangig beteiligt sein.

Andreas Metz
Leiter Public Affairs im Ost-Ausschuss

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